Geschichte

Stefan Löschenbrand, Christian Löschenbrand, Harald Adolf und Gerald Höbarth kennen einander bereits von ihrer aktiven Zeit bei den Zwettler Sängerknaben bzw. dem aus Altsängerknaben gebildeten Männerchor „Schola Zwettlensis“, dem die vier bis zu seiner Auflösung 2014 angehörten. Mit der Gründung des gemischten Chores der „Zwettler Vocalisten“ (1988) lernten sie Ralf Wittig kennen.

Die Basis für die Gründung der Comedian Vocalists wurde im Herbst 1997 gelegt. Schon länger sprach man davon, einmal etwas anderes machen zu wollen – keinen Chor, sondern eine Kleingruppe – ein Männerensemble. Gemeinsam studierten die fünf einige Sätze der King´s Singers ein, die später auch von den Comedian Vocalists aufgeführt wurden. Als sechster Sänger mit dabei war Florian Löschenbrand, der das Ensemble aufgrund seines Studiums in Deutschland allerdings bald verlassen musste.

Die Einladung, im November 1998 beim Bunten Abend der Theatergruppe Zwettl mitzuwirken, gab schlussendlich den Anstoß, mehr daraus zu machen. Da ihr dortiger Beitrag komödiantischen Charakter haben sollte, kam ihnen das Auffinden der Originalsätze „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Das ist die Liebe der Matrosen“ von den legendären „Comedian Harmonists“ wie gerufen. Was zur originalgetreuen Interpretation fehlte, war ein Pianist. Daher wurde kurzerhand der für einige andere Bunte-Abend-Beiträge engagierte Musik-Student Albert Kolm verpflichtet, der an diesen Hits aus den 30er-Jahren auch gleich Gefallen fand.

Der Enthusiasmus der Gruppe war groß; einziges Problem – bislang gab es nur Noten zu fünf Original-Arrangements der Comedian Harmonists. So gingen die sechs, vor allem Stefan Löschenbrand, bald daran, in mühsamer Arbeit, durch „Herunterhören“ von Originalaufnahmen aus den 20er- und 30er-Jahren, selbst Noten niederzuschreiben. Das Repertoire wuchs klarerweise nur langsam. Zu Beginn studierte man daher auch andere Musik aus etwa der selben Zeit ein – so genannten „Barbershop“; ein Gesangsstil, der sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelte.
Aber auch mit den Barbershop-Songs und einigen Liedern der King´s Singers reichte das Repertoire noch nicht aus, um konzertant aufzutreten. Daher suchte man nach einer Gruppe, mit der man gemeinsam auftreten konnte – und fand diese in „Quintbrass“, einem Blechbläserensemble für alle Anlässe, das sich in Zwettl und Umgebung bereits einen Namen gemacht hatte. Die aus Not entstandene Zusammenarbeit entwickelte sich zu einer Freundschaft; und so traten die beiden Gruppen auch später noch hin und wieder erfolgreich miteinander auf.

Das Repertoire wuchs und wuchs; ebenso die Nachfrage nach Auftritten der „Comedian Vocalists“. So blicken die sechs Musiker inzwischen auf viele erfolgreiche Konzertprogramme mit zumeist ausverkauften Sälen in ganz Österreich und im benachbarten Bayern zurück.
Die Erfolge im Raum Zwettl haben im Jahr 2000 zur Gründung eines eigenen Fanclubs geführt, und die erste CD – „herzlich aber taktlos“ – kam 2002 in Umlauf.

Im Sommer 2004 kam es im Ensemble zu einer Veränderung. Albert Kolm, der die „Comedian Vocalists“ seit ihren Anfängen am Klavier begleitet hatte, wollte neue Wege gehen und trennte sich von der Gruppe.
Seinen Platz nahm Anfang September 2004 der Kremser Andreas Kuttenberger ein, der die Gruppe aufgrund zeitlicher Probleme und der räumlichen Distanz allerdings nur bei zwei Auftritten begleitete und Mitte November wieder verließ.
Ihm folgte im November 2004 Edwin Kainz, ein Zwettler Allround-Musiker, mit dem wir die Lücke, die Albert Kolm zweifellos hinterlassen hatte, wieder schließen konnten. Nach einigen äußerst erfolgreichen Konzerten mit einem neuen Konzertprogramm beschloss er leider, etwas kürzer treten und nur mehr als Substitut zur Verfügung stehen zu wollen.
Mit dem Comeback von Albert Kolm, Anfang Dezember 2005, bestand die Gruppe wieder in ihrer Anfangsformation. Nach knapp mehr als einem halben Jahr verließ er das Ensemble Mitte Juli 2006 jedoch endgültig und machte einem anderen Musikstudenten Platz.
Seit Ende Juli 2006 begleitet uns der St. Pöltener Alexander Greiml am Klavier.

Im September 2008 konnte die Gruppe ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Dabei wurde die zweite CD – „Gans oder gar nicht“ – präsentiert. Während in der Zeit der Umbesetzungen am Klavier auch mit einigen anderen Musikrichtungen experimentiert wurde, um die Lücken im Repertoire zu schließen, widmet man sich seither wieder voll und ganz den 20er- und 30er-Jahren. Neben den unvergesslichen Songs der Comedian Harmonists und ihrer Nachfolgegruppen kamen zunächst einige Lieder des in Wien äußerst erfolgreichen Bohéme Quartetts ins Programm.
Bei einem ihrer Konzerte in Graz lernten die Comedian Vocalists Michael Hortig, einen begeisterten Schellackplatten-Sammler und Verfasser vieler Artikel über Vokalensembles der 30er-Jahre bzw. ihre Mitglieder, kennen. Er brachte sie mit Josef Westner aus Bayern in Kontakt, der eine der größten Schellackplatten-Sammlungen solcher Vokalensembles sein eigen nennt und sogar Kontakt zu noch lebenden Mitgliedern dieser Gruppen hatte. Darüber hinaus stellte sich heraus, dass er ein äußerst begabter Arrangeur ebendieser Musik ist. Ihm haben die Comedian Vocalists viele wunderschöne Arrangements von anderen großartigen Gruppen der 30er-Jahre, wie etwa den „Humoresk Melodios“ oder den „Kardosch-Sängern“ zu verdanken.

So entstand relativ bald die Idee für ein neues CD-Projekt – ein Querschnitt durch die 30er-Jahre mit Liedern verschiedener Ensembles.
Im Oktober 2014 wurde die dritte CD mit dem Titel „lyrisch, tragisch, komisch“ präsentiert. Darauf sind sechs Lieder der Comedian Harmonists zu finden, sechs Lieder ihrer Konkurrenten, also anderer Gruppen der selben Zeit, und sechs Lieder, die nach dem Ende der Comedian Harmonists entstanden sind und von ihren Nachfolgegruppen bzw. anderen Ensembles aufgeführt wurden.

Im November 2018 feierten die Comedian Vocalists ihr 20-jähriges Bestehen. Bei zwei ausverkauften Abendkonzerten und einem nachmittäglichen Kinderkonzert im wunderschönen Ambiente des barocken Festsaals im Stift Zwettl präsentierten sie dabei auch ihre vierte CD „Jetzt oder nie!“, deren Titel auch die Devise für die nächsten Jahre sein soll.